Ist Ihnen das auch schon passiert?
Sie haben Ihren Hochzeitstag vergessen? Obwohl Sie sich immer vorgenommen haben, dass Ihnen das NIE passieren wird. Weil Sie ja wissen, wie wichtig dieser Tag für Ihren Mann/Ihre Frau ist!
Warum ist das eigentlich so? Was sagen Jahrestage über unsere Beziehung aus?
Ist es notwendig, Kennenlern-Tage, Erster-Kuss-Tage, Heiratsantrags-Tage, Hochzeitstage zu wissen, ja sogar jährlich zu würdigen und zu feiern?
Die Antwort ist – wie so oft- nicht eindeutig:
JA und NEIN
Wir alle freuen uns und wissen es zu schätzen, wenn wir in einer erfüllenden, beglückenden Beziehung leben. Wenn uns ein anderer Mensch glaubhaft und längerfristig vermittelt:
„DU bist meine absolute Nummer 1!“, macht uns das einfach glücklich.
Umgekehrt ist es eine unserer Grundängste, nicht (mehr) geliebt oder gar verlassen zu werden.
In einer Ehe ist es nun mit zunehmender Dauer oft so, dass die erste Verliebtheit einer gewissen Routine weicht – vor allem wenn dann Kinder das Familienleben prägen und alle unheimlich viel um die Ohren haben.
Da gehen die kleinen Gesten verloren, die handgeschriebenen Zettel am Spiegel, die Herzchen-WhatsApp-Nachricht, der völlig unnötige Anruf, der kleine Blumenstrauß, das Mitbringsel von der Geschäftsreise – sie alle gehen im Alltag unter.
Und wenn dann schon ein bisschen Unsicherheit da ist; wenn der Partner sich nicht mehr wirklich gesehen fühlt und dann der Hochzeitstag auch noch vergessen wird – dann tut das richtig weh.
Und es kommt zu unschönen Szenen, Streit, Diskussionen und Tränen.
Wichtig ist hier,
- zu erkennen, dass es nicht primär um den Hochzeitstag geht, sondern um das zu Grunde liegende Gefühl und
- die Aufgabe anzunehmen, die sich hier für Sie als Paar aufgetan hat.
Nutzen Sie diese Steilvorlage, um sich wirklich miteinander zu verabreden.
Verabreden Sie sich, um miteinander zu sprechen. Tauschen Sie sich aus. Seien Sie ehrlich.
Greifen Sie sich nicht gegenseitig an, sondern schildern Sie IHRE Befindlichkeit („weißt du, ich bin einfach traurig, dass…“, „es hat mich enttäuscht, dass….“)!
Und hören Sie sich zu.
Dann kann so ein vergessener Hochzeitstag eine wirklich große Chance sein.
Was schenkt man eigentlich zum Hochzeitstag?
Es sollte beim Hochzeitstag nicht um Geschenke gehen.
Ich kenne einige Paare aus meiner Coaching-Praxis, da waren die (teils sehr großen, sehr teureren) Geschenke eine Art Schmerzensgeld.
Schmerzensgeld für nicht erbrachte Partnerschaft, für chronische Nachlässigkeit, für Fremdgehen oder Betrug.
Da wurde der NICHT vergessene Hochzeitstag zum vermeintlichen Beweis, dass diese Ehe noch existiert.
Das wünscht sich in dieser Form natürlich niemand.
Schenken Sie, was von Herzen kommt. Und wenn Sie kein guter „Schenker“ sind, holen Sie sich Hilfe.
Die beste Freundin, der Bruder, manchmal auch die Kinder, irgendjemand hat sicher eine gute Intuition. Und hilft Ihnen gerne.
Was ist also unser Fazit?
Nutzen Sie den Hochzeitstag gerne zur Bestandsaufnahme!
Stellen Sie sich doch einmal folgende Fragen:
- Würde ich meinen Mann, meine Frau eigentlich wieder heiraten?
- Wo stehen wir eigentlich mit uns und unserer Beziehung?
- Was vermisse ich? Was wünsche ich mir?
- Tue ich das Meine dazu, dass unsere Beziehung lebendig bleibt?
- Wie würde mein Partner, meine Partnerin diese Fragen beantworten?
- Was nehme ich mir konkret vor?
Selbstverständlich können Sie sich diese Fragen auch an allen anderen Tagen stellen und beantworten! Das empfehle ich Ihnen als kleines Ritual- von Zeit zu Zeit- für Ihre Ehe sehr.
Und wundern Sie sich bitte nicht über die Antworten, die Sie bekommen werden- von sich selbst und von Ihrem Lebensmenschen.
Denn eine Beziehung wünscht sich zwar Stetigkeit, bedeutet aber auch permanenten Wandel!
Aber das ist dann Thema für einen separaten Blog-Artikel!
Mein Mann und ich haben unseren Hochzeitstag übrigens schon öfter und beide vergessen.
Unser Sohn erinnert uns dann manchmal….
Und dieses Mal haben wir tatsächlich beide schon rechtzeitig vorher dran gedacht.
Wir werden ein paar Tage zusammen verreisen.
Einfach so. Und weil wir Hochzeitstag haben.
Den wievielten eigentlich …? Oh mein Gott, wie die Zeit vergeht……!
