Ich bin ein großer Fan der deutschen Sprache. Ich finde, sie ist ungemein präzise, variantenreich und voller wunderbarer Worte.
Es gibt so viele schöne Worte im Deutschen.
Spontan fallen mir da ein: „Habseligkeiten“, „Geborgenheit“, „Sternstunde“ oder „Fingerspitzengefühl“.
Sie drücken etwas aus, wofür es oft keine adäquate Übersetzung gibt. Sie beschreiben ein ganz bestimmtes Gefühl, eine Befindlichkeit, vielleicht sogar eine besondere deutsche Eigenheit.
In diesem speziellen Text soll es aber nicht um wohlklingende Nomen gehen, sondern um ein kurzes, kleines Wort der deutschen Sprache, welches doch so oft einen großen Unterschied macht.
Ich schreibe hier über meine ganz persönliche Liebe zu der unscheinbaren Konjugation UND.
„Warum?“, werden Sie jetzt fragen.
Weil es für mich bezeichnend ist für die Fülle in unserem Leben.
Es steht für all die Chancen und Möglichkeiten, die wir heute, im 21. Jahrhundert, haben.
Unsere Vorfahren, vor allem unsere Vorfahrinnen, mussten oft zwischen schwarz und weiß entscheiden:
Entweder SO oder SO: Verstand oder Liebe, Heimat oder Fremde, Unterordnung oder Einsamkeit – beides zu leben, ging selten….
Wir Alle heute, wir können dagegen so viele UNDs in unserem Leben verwirklichen, dass wir bisweilen den Überblick und vor allem die Wertschätzung dafür verlieren.
Es geht beides:
Kind UND Karriere, soziales Engagement UND persönlicher Wohlstand, ökologisches Bewusstsein UND fortschrittliches Forschen, werteorientiert UND modern, liebevolle Mama UND erfolgreiche Unternehmerin, Musik aus der Klassik UND den Charts, Wandern im bayerischen Wald UND Städtetrip nach New York, Freundin UND Kritikerin, Freund UND Mitbewerber, Stadt UND Land, Hund UND Katze, schon älter UND trotzdem blond, noch jünger UND trotzdem grau, schon erfahren UND trotzdem ganz neu starten, gescheitert UND gewachsen, Bauernmarkt UND Dönerbude, Omas Kartoffelsuppe UND Sterneküche, vegan UND keto …..
Das UND steht für das Verbindende, es wirkt wie ein „Plus“, es knüpft an UND es verstärkt.
Die Macht des Wörtchens UND spüren Sie am besten, wenn sie es in der obigen Aufzählung durch sein negatives Pendant ersetzen.
Das Gegenwort ist „Entweder-oder“ oder „ohne“.
Versuchen Sie es einmal: Kind ODER Karriere, WEDER soziales Engagement NOCH persönlicher Wohlstand, gescheitert OHNE dabei zu wachsen usw.
UND steht also für den persönlichen Reichtum unserer Gestaltungsmöglichkeiten.
UND steht für „auswählen können“.
Damit kommen wir zu der Aufgabe, die uns dieses UND permanent stellt:
Genau wie für unsere Vorfahrinnen ist es auch heute bisweilen nötig, sich bei diesem UND zu entscheiden und zu wählen. Aber es gibt einen großen Unterschied zu damals.
Wir haben heute die Freiheit, den Aspekt des UNDs zu wählen, welcher uns stärkt. Welcher uns weiterbringt.
Wir sind die Gestalter unseres Lebens.
Wir sind nicht Opfer irgendwelcher Umstände.
Wir haben die Zügel in der Hand.
Wir tragen Verantwortung.
Für uns, unsere Umwelt, unser Heute und Morgen.
Spüren Sie jetzt die Macht des Wörtchens UND?
Verstehen Sie, warum ich es so sehr liebe?
Ich freue mich auf Ihr Feedback!
Herzlichst
Ihre Manuela Holike
Coach für UnternehmerPaare
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